Damals war Dating ziemlich einfach: Ein liebevolles Geschenk wie eine frisch gefangene Antilope und ein schicker Fellumhang - und schon war das Herz der Auserwählten erobert.
Wahrscheinlich gab es auch keine Hochzeitszeremonien. Ein freundlicher Klaps mit dem Keulenholz, und schon war man ein Paar!
In der Bronzezeit wurde die Sache etwas komplizierter. Die Menschen lebten in größeren Siedlungen, die Ehe wurde zur praktischen Angelegenheit. Es ging nicht mehr nur um die romantische Geste, sondern um Landbesitz, Vieh und Nachkommenschaft. Ein großer Vorteil war die Einführung der schriftlichen Aufzeichnung – endlich konnte man nachlesen, wer mit wem verheiratet war und welcher Kuhkopf als Mitgift diente.
Die Römer brachten ein wenig Romantik ins Spiel. Sie führten aufwendige Hochzeitsfeiern ein, bei denen Wein in Strömen floss und man bis in die frühen Morgenstunden feierte. Die Ehe wurde nicht nur als Vertrag, sondern auch als soziale Veranstaltung betrachtet. Man könnte fast sagen, die Römer erfanden die erste freie Trauung und die erste Hochzeitsplaner-App – Durchgeführt allerdings von menschlichen Sklaven.
Im Mittelalter waren Ehen oft politische Bündnisse. Eine Dame konnte sich glücklich schätzen, wenn ihr Ritter nicht roch und kein Kettenhemd im Bett trug. Die Trauung wurde – zumindest in wohlhabenden Kreisen - deutlich prunkvoller, und die Kirche spielte eine Rolle (das war vorher nicht immer so, aber dazu kommen wir später) Romantik? Nun ja, vielleicht in Form von Minnesängern, deren Lied zur Trauung oft von unerfüllter Liebe handelte.
Mit der Renaissance kam ein Hauch von Romantik zurück. Heirat aus Liebe wurde populärer, (auch hier wieder eher in wohlhabenden Schichten) Künstler und Dichter erhöhten die romantische Liebe in ihren Werken, und die Idee, dass eine Ehe mehr als ein wirtschaftlicher Vertrag sein könnte, wurde populärer.
In der modernen Zeit hat die Ehe viele Formen angenommen. Von der Standesamtlichen, über die kichliche bis zur freien Trauung, mit Pastor oder Traurednerin.
Ob als Traumhochzeit mit Hunderten von Gästen im Prinzessinenkleid bis hin zur Zoom-Hochzeiten in der Pandemie – alles ist möglich.
Liebe ist nun das zentrale Element, und die Ehe ist ein bunter Mix aus Formalität und Individualität, Tradition und Vintage und einem Hauch von Chaos.
Die Evolution der Ehe zeigt, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt hat. Von einfachen Jäger- und Sammler-Ritualen hin zu aufwendigen Feierlichkeiten und digitalen Zeremonien – die Ehe bleibt ein faszinierendes Spiegelbild unserer Kultur und unserer Sehnsüchte.
Was denkst du? Hättest du dich lieber in der Altsteinzeit oder im digitalen Zeitalter verliebt?
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